Ist holotropes Atmen eine Alternative zu psychedelischen Substanzen wie LSD oder Ayahuasca?
1. Regulierung der Erfahrungstiefe
Bei substanzgestützten Therapien wird die Tiefe der Erfahrung oft durch die Dosis reguliert. Dies birgt das Risiko einer Überforderung, da die Dosis und die Fähigkeit einer Person, das Erlebte zu verarbeiten, nicht immer übereinstimmen müssen.
Im Gegensatz dazu reguliert beim holotropen Atmen das Innere des Menschen, das "Selbst" oder die "innere Weisheit" den Prozess. Dies bietet einen Schutz, da nur das an die Oberfläche kommt, was im jeweiligen Moment bedeutsam und auch verarbeitbar ist. Es kann zwar vorkommen, dass jemand von seinen Erfahrungen überrascht oder überwältigt ist, aber die organische, natürliche Form bietet mehr Gewähr dafür, dass der Prozess vom Inneren gesteuert wird und nicht gleich alle Türen sperrangelweit geöffnet werden.
2. Gefahrenpotenzial und Nachbearbeitung
Substanzen bergen ein gewisses Gefahrenpotenzial. Dieses Potenzial ist besonders hoch, wenn es an adäquater Nachsorge und Aufarbeitung der Erfahrungen mangelt. Es kommt vor, dass Personen, die nach Erfahrungen mit Substanzen Panikattacken entwickelten, Unterstützung bei der Weiterverarbeitung im holotropen Atmen suchten.
Beim holotropen Atmen wird großer Wert auf eine gute und intensive Nachbearbeitung der Erfahrung gelegt. Diese erfolgt in einer geschützten Umgebung und ist ein integraler Bestandteil des Seminars, um die Erlebnisse zu verarbeiten und in den Alltag zu integrieren.
Gemeinsamkeiten: Beide Ansätze können den Zugang zu erweiterten, veränderten oder vertieften Bewusstseinszuständen ermöglichen.
Empfehlenswert:
> Studie psychodelische Therapie versus holotropes Atmen