Wissenschaftliche Studien, Artikel & Quellen zu holotropes Atmen
Diese Seite gibt einen Überblick über nationale und internationale Forschungsergebnisse zu holotropes Atmen und beleuchtet sowohl die Potenziale als auch die Herausforderungen dieser Methode.
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Interessante und empfehlenswerte wissenschaftliche Arbeiten zu holotropes Atmen auf:
> Holotropic Association Europe Research
> Holotropic Journey
1. Direkt relevante Studien zu holotropes Atmen (Peer-reviewed)
Brewerton & Eyerman (2013)
"The Effects of Holotropic Breathwork in the Treatment of Addictive Disorders“,
Journal of Psychoactive Drugs, 45(2), 179–188.
Zusammenfassung
Kontext: Holotropes Atmen ist ein kraftvoller, spirituell orientierter Ansatz zur Selbsterforschung und Heilung, der Erkenntnisse aus moderner Bewusstseinsforschung, Anthropologie, Tiefenpsychologie, Transpersonaler Psychologie, östlichen spirituellen Praktiken und verschiedenen mystischen Traditionen integriert.
Ziel: Holotropes Atmen bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der Behandlung, einschließlich des Zugangs zu außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen, um Heilung und Weisheit auf natürliche, nicht süchtig machende Weise zu suchen, eine direkte Erfahrung der eigenen höheren Kraft sowie physische und emotionale Katharsis im Zusammenhang mit Stress und früheren Traumata.
Design: Die Erfahrungen von 482 aufeinanderfolgenden Patienten wurden dokumentiert.
Patienten und Setting: 11.000 psychiatrische stationäre Patienten aus verschiedenen psychiatrischen Abteilungen mit unterschiedlichen Diagnosen nahmen über 12 Jahre hinweg an Holotropem Atmen in einem kommunalen Krankenhaus teil.
Hauptmessgröße: Transpersonale („mythopoetische“) Erfahrungen wurden von 82 % der Teilnehmer berichtet.
Ergebnisse: Das Verfahren wurde gut aufgenommen. Es wurden weder während der Sitzungen noch danach auf den klinischen Stationen Beschwerden über Nebenwirkungen registriert.
- Weniger Rückfälle,
- längere Abstinenzzeiten,
- emotionaler Zugewinn.
Peer-reviewed, große Stichprobe, klinisch relevant.
Miller und Nielsen (2015)
"Measure of Significance of Holotropic Breathwork in the Development of Self-Awareness", Journal of Alternative and Complementary Medicine, 2015, Volume 21, Issue 12, Seiten 755-759.
Zusammenfassung
Design: Quasi-experimentelles Pre-During-Post-Design mit einer Stichprobe von 20 Teilnehmenden (ähnlich wie bei Buchheld und Koemeda-Lutz).
Messinstrumente: Temperament and Character Inventory R (TCI-R), Symptom Checklist-90-R (SCL-90-R), Inventory of Interpersonal Problems (IIP).
Intervention: Vier Sitzungen holotropes Atmen.
Analyse: Nichtparametrischer Wilcoxon-T-Test und Berechnung der Effektgröße mit Cohen’s d.
Ergebnisse:
- Signifikante Verbesserungen im Selbstbewusstsein, insbesondere in den Bereichen Selbstakzeptanz und Selbsttranszendenz.
- Reduktion von psychischen Belastungen (SCL-90-R) und zwischenmenschlichen Problemen (IIP).
- Positive Veränderungen in Temperament- und Charaktereigenschaften (TCI-R).
Fazit: Holotropes Atmen kann das Selbstbewusstsein fördern und psychische sowie zwischenmenschliche Probleme reduzieren.
2. Indirekte Evidenz über physiologische und psychologische Mechanismen
Holotropes Atmen basiert u.a. auf kontrollierter Hyperventilation, evokativer Musik, somatischer Ausdruck. Diese Komponenten sind separat wissenschaftlich gut erforscht:
Zwiener et al. (1998)
"Quantitative Topographical Analysis of EEG During Nonstandardized and Standardized Hyperventilation", Journal of Clinical Neurophysiology, December 1998, 15(6):521-8.
Zusammenfassung
Ziel: Die Studie untersucht EEG-Veränderungen während nicht-standardisierter (patientengesteuerter) und standardisierter (kontrollierte Atemfrequenz und -tiefe) Hyperventilation, mit Fokus auf quantitative topographische Analyse zur Kartierung der Gehirnaktivität.
Design: EEG-Daten wurden während beider Hyperventilationsarten aufgezeichnet. Die quantitative Analyse umfasste Spektralleistung und topographische Kartierung, um Veränderungen in den Frequenzbändern Delta, Theta, Alpha und Beta zu identifizieren.
Ergebnisse:
1. Konsistentere EEG-Veränderungen: Standardisiertes Atmen erzeugt gleichmäßigere und ausgeprägtere Veränderungen im EEG, insbesondere eine Zunahme der Langsambereich-Aktivität (Delta- und Theta-Wellen) und eine Abnahme der Alpha-Aktivität. Dies ist auf eine kontrollierte Reduktion des CO₂-Spiegels (Hypokapnie) zurückzuführen.
2. Geringere Variabilität: Durch die einheitlichen Atemparameter (z. B. feste Atemfrequenz und -tiefe) sind die EEG-Veränderungen reproduzierbarer als bei nicht-standardisiertem Atmen, wo individuelle Unterschiede in der Atemtechnik zu variablen Ergebnissen führen.
3. Deutliche regionale Effekte: Topographische Analysen zeigen, dass die stärksten Veränderungen (Zunahme der Langsambereich-Aktivität) in frontalen und zentralen Gehirnregionen auftreten, was durch standardisiertes Atmen klarer sichtbar wird.
Implikationen: Die Studie betont die Bedeutung standardisierter Hyperventilationsprotokolle in klinischen EEG-Einstellungen, um reproduzierbare Ergebnisse zu gewährleisten, da nicht-standardisierte Hyperventilation zu variablen Ergebnissen führt.
Einschränkungen: Individuelle physiologische Unterschiede (z. B. Alter, Ausgangs-CO₂-Werte) können die Ergebnisse beeinflussen.
High Ventilation Breathwork practices: An overview of their effects,
mechanisms, and considerations for clinical applications.